07/04/09

Madrid

Ein ganzer Tag in Madrid ist möglicherweise schon etwas anstrengend. Nachdem sich der Mexikaner und der Spanier verabschiedet hatten, ging ich erst mal ich zum Plaza Mayor. Dort war aber alles noch ziemlich tot … was mir erst beim zweiten Besuch des Platzes bewusst wurde 🙂 . Die Entertainer (Pantomime, Zeichner, Verkäufer, …) waren auch gerade erst am aufwachen und/oder herrichten.

Green Fasade

Ein grüner Tupfer in der sonst ausschließlich roten Fassade.

Von dort weg bin ich dann durch das Barrio Latino gestapft. Dieses erstreckt sich südlich meines Hostels und ist am Vormittag eigentlich total tot.

DerMast

Was die Elektriker nicht machen, müssen Mast und Kabel aushalten ...

Genau wie der Rest von Madrid. Nach dieser eher kurzen Exkursion kehrte ich ins Zimmer zurück und lernte meine neue Zimmerkollegin kennen. Die ist (glaube ich) Engländerin. Nach Socken- und Hemdenwechsel ging es weiter zu einem angeblichen Leuchtturm. Der war jedoch eine Baustelle, die ich dann – ungerechterweise – nicht betreten durfte 😦 . Nach dieser sinnlosen Fahrt an den Rand der Stadt, wurde ich erneut ausgeraubt: 3.50€ für eine Toastscheibe, diagonal durchgeschnitten, belegt und beschmiert mit irgendetwas spanischem und zusammengepappt. Das war dann grade gut um mich daran zu erinnern, dass ich Hunger hatte 😐 . Zurück bei meiner „Hausstation“ „Tirso de Molina“ kaufte ich mir dann noch einen Bocadillo (genial sowas) und bereichterte eine Lidl-Filiale um den Preis einer Flasche Mineralwasser, Zahnbürste und Zahnpasta (da war ich gestern zu spät draufgekommen 😉 ). Vom Zimmer aus konnte ich die Musik einer Karaoke-Disko-Nachmittagsvorstellung genießen. Es wurden dort hauptsächlich englische Schlager auf geträllert, allerdings mit spanischen – und damit unverständlichen – Texten. Drei Leute aus dem Laden standen eigentlich die ganze Zeit auf der Straße und tanzten und sangen und hatten unglaublichen Spaß. Als dann vom gegenüberliegenden Haus mittels Schlauch Wasser auf die Tanzenden gegossen wurde, war das auch lustig 🙂 .

Water!

Oben der Schlauch, unten die Tänzer. Und dazwischen das Wasser.

Nachdem es wieder ruhig geworden war, klopften zwei weitere neue Zimmerkameraden an die Tür. Und siehe da: Australier! Als ich erwähnte, ich sei aus Austria, bemerkte er (Bemerkung: eine Australierin und ein Australier): „There are no kangaroos in Austria …“. Ich wusste nicht, dass die das auch wissen 😀 .

Nach ein bisschen auskühlen und lesen warf ich mich wieder in die Metro und fuhr zum Bahnhof Atocha, um mich über meine Verbindungen nach Álcala zu erkundigen. Von dort ging ich dann zu Fuß zurück zum Hostel, vorbei an dem modernen Museum für moderne Kunst. Also, wenn das frisch geputzt wäre, würde das auch auf Fotos supergenial ausschauen 😛 .

Nach einer weiteren kurzen Pause zum Socken und T-Shirt wechseln begab ich mich auf die Suche nach Essen. Dabei griff ich auf die erstaunlichen Preistafeln im Latino-Viertel zurück, die ich am Vormittag erkundet hatte. Ich werde mich allerdings vermutlich nie an die Eigenschaft gewöhnen, dass die deutsche Sprache den Jambon mit Schinken übersetzt, dieser aber eigentlich meistens Speck bedeutet 😐 . In einem Bocadillo eher nicht so angenehm, weil unmöglich zu beißen …

Nach einer weiteren Lidl-Runde (ist leider der einzige Supermarkt den ich bisher gefunden habe …) beschritt ich die Paseo de Prado, die in eine Richtung für Autos gesperrt wurde … wie ich vermute für der Gay-Parade, von der ich eben erfuhr. Irgendwo bog ich in eine fesche Gasse ein, die im Reiseführer als Fortgeh-Tip geführt wird. Und tatsächlich reiht sich dort Lokal an Disko an Taberna (der Spanier schreibt das so 😉 ). Und natürlich dürfen dann auch die ganzen Straßenhändler fehlen, die versuchen ihre billigen Dolce-Brillen und Versace-Plagiate an den Touristen zu bringen.

Seit dem Frühstück habe ich auch meine Ansichten zu den Touristen in Madrid etwas umgekrempelt. Es sind hauptsächlich Spanier, Engländer und Chinesen/Taiwanesen/Japanesen. Allerdings weiß ich nicht, wo sich die asiatischen Kollegen herumtreiben den ganzen Tag kann ich allerdings nicht sagen, auf den Straßen und in der Metro hört und sieht man eigentlich nur Spanische(s) und etwas Englische(s).

Abseits der Touristen-Trampelpfade und Hostel-Räumlichkeiten wird jeweils die Sprache gesprochen, zu der auch das Viertel gehört. In unmittelbarer Nähe zum Hostel gibt es viele schwarze aber auch türkische und arabische Straßenzüge. Beim durchqueren eines „schwarzen Bereichs“ wurde ich einmal offen angesprochen, ob ich etwas zu rauchen möchte. Keine 100 Meter weiter wurde mir mit einer unmissverständlichen Geste klargemacht, dass ich hier ohne weiteres etwas zu rauchen bekäme. Ich – vorverurteilend wie ich nun mal bin – gehe einfach mal davon aus, dass es sich um halb- bis illegale Substanzen handelte …

Bis dann

  1. #1 von Moni am 5. Juli 2009 - 16:36

    Na gut, du treibst dich in Spanien herum und ich hab warmes Wasser zum duschen! Nur um mal gleich die kleinen Unterschiede zu klären.
    Was du so schreibst klingt das schon mal nach Abenteuer und ich wünsch dir halt recht viel Spaß. Wir hatten einene gemütlichen Sonntag mit gutem Mittagessen und Kaffee mit Kuchen am Nachmittag – haben an dich gedacht!
    Katzen sind schon fleißig unterwegs und „schnuppern“ schon ins freie, sind allerdings noch nicht rausgegangen. Schnurzi wollte ihren Kindern eine freude machen und hat eine Maus heimgebracht. ..ich weiß net, Erwin hat diese allerdings kommentarlos entfernt und so können die armen Viecherl net lernen wie so ein totes Mauserl schmeckt. Erwin mag keine toten Mäuse im Wintergarten, glaub ich.
    🙂 grussal und bis bald

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