07/05/09

Tut mir Leid, dass der gestrige Tag erst heute ankommt, aber es war in den ersten Stunden nicht möglich, Internet zum Laufen zu bringen. Irgendwie ein faules Internet hier 😀 …

Der heutige Tag war geprägt von der unglaublichen Tatsache, dass ich bis nach dem Mittagessen sich meine Gedanken fast ausschließlich in Englischer Sprache unterhielten. Was jetzt natürlich hilfreich war, mit den Hostel-Mit-Einwohnern zu kommunizieren und sie zu verstehen. Aber spätestens am Bahnhof wusste ich, dass Spanier (sogar in Touristen-Bereichen) einfach kein Englisch können.

Zuerst wollte ich ein Ticket per Automat ersteigern. Einfach weil nur ein Schalter offen hatte und die Schlange dahinter als nicht unbeträchtlich einzustufen war. Und dann haben die Automaten eine als Hilfe getarnte Verarsche eingebaut, die sich gewaschen hat: Ein Knopf zum Umstellen der Sprache. Aber nicht dass man jetzt in den Glauben verfällt, die hätten sich die Mühe gemacht und alles übersetzt. Es wurden lediglich die Überschriften der Menüs auf englisch, deutsch, portugiesisch und was weiß ich alles angezeigt. Dabei hätte ich eigentlich wissen wollen, welchen der fünf Spezialausdrücke zum Thema Eisenbahn in Spanien ich anwählen muss, um ein Ticket nach Álcala de Henares zu gelangen. Also doch zum Schalter und seiner Schlange. Juhuu! Endlich ein Ticket! Jetzt muss man sich die Tickets ungefähr 2×5 cm groß vorstellen. Also definitiv kein Platz für weiterführende Informationen, wie zum Beispiel Zieldbahnhof, Bahnsteig oder Abfahrtszeit. Also hin zu einer Infodame (die dürfte es in Spanien gerade zum Sonderangebot gegeben haben, soviele wie dort rumlatschen), gefragt (auf Englisch, Spanisch war ja blockiert), wo denn der Zug bitte wegfährt. Die dürfte nur verstanden haben, wo sie sich gerade befindet und verwies mich an ihren Boss. Die konnte mich und mein Anliegen zwar verstehen, konnte mir dann aber nur schwer mitteilen, welcher Zug und Bahnsteig das jetzt seien.

Und siehe da, ich komme am Bahnsteig an, fährt der Zug gerade ein 🙂 . Immerhin irgendetwas 😀 …
Dann raus aus dem Zug, Hitzeschock (die Züge sind fahrende Gefriertruhen), Stadtplan studiert, losgestapft, geschwitzt wie ein … naja. Das Gebäude hatte ich auf Anhieb gefunden, auch die richtige Tür hatte ich nach einmaliger Umrundung des gesamten Blockes eingekreist und erlegt. Dann noch schnell ein Gespräch auf Spanisch (mit zwei Nonnen oder Schwestern – oder wie die halt heißen) „geführt“, bzw. führen lassen, weil ich immer noch auf Englisch war. Tja und dann wieder Ernüchterung: Beide Enden des Wasserhahns liefern KALTES Wasser. Ein Land wie Spanien, wo es am Abend um 10 Uhr 32°C hat, kann doch kein Problem mit warmen Wasser haben, oder?

Bis nach dem Abendessen (mit drei weiteren Kollegen) waren dann auch schon die meisten Studenten eingetroffen und es herrschte wirre Verwirrung, wegen der über den Haufen geworfenen Zimmerordnung. Das Konvento (oder aber: Kloster) ist immer schön warm, es kann kein Lüfterl sich bewegen, weil der Hof zu sehr den Wind abdeckt, dafür gibt es für insgesamt 12 Zimmer fünf Bäder und zwei Küchen.

Und gleich der nächste Tag … sonst komm ich nicht mehr nach 😛 . Also bis dann …

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