07/22/09

Guten Tag!

Zuallererst einmal der gestrige Tag: Es war heiß. Sogar sehr heiß. Obwohl die Sonne durch einen Dunstschleier verdeckt war. Jedenfalls bin ich zum Bahnhof gegangen, wollte nach Toledo. Das ist eine kleine Stadt südlich von Madrid, die für ihre vielen Kirchen, Moscheen und Synagogen bekannt ist. Ging also dort hin, zum Bahnhof. Kam also dort an (um 11 Uhr vormittags), sah: Aha, wieder eine Drückmich-Apparatur um den Leuten einen Zettel auszudrucken, damit die wissen, wann sie dran sind. Offenbar stehen die Spanier nicht so gerne in der Schlange wie die Engländer. Ich drückte den Apparat ganz herzlich, kam auch prompt ein Zettelchen raus, wo draufstand, dass in meiner Gruppe noch 33 Personen Vorrang hätten. Nicht zu vergessen, die Personen der zweiten Gruppe, die auch immer wieder dazwischen aufgerufen werden. Saß also da, wartete so ungefähr 20 Minuten, halbe Stunde, kam dran, ging hin, sagte mir die Dame, dass der erste Zug, der nicht voll besetzt ist erst um 13:50 abfahren würde. Gut, gekauft.

Zurück zum Hostel, was zwischen die Kauleisten geschoben und gewartet. Dann mit der Metro – war ja schon zu faul zum Gehen – zum Bahnhof. Noch eben schnell den Rucksack röntgen lassen, könnt ja ein Terrorist sein. Nach einer halben Stunde war der Zug schon wieder vorbei und wir wurden hinausgebeten. Dabei wärs so schön kühl gewesen, im Zug … naja.

Kathedrale

Eine Kathedrale in Toledo, deren Namen ich vergessen hab ...

Ich freute mich wie ein Honigkuchenpferd auf einen feschen Tag in Toledo, hatte jedoch noch nicht mit Hitze, erbarmungslosen Steigungen und Gefällen gerechnet. Es war also eigentlich weniger Ansichts- als Tort(o)ur.

Zurück in Madrid wurde erst mal die Dusche benutzt, das klatschnasse T-Shirt aufgehängt und anschließend Siesta gemacht. Im Zimmer war auch komplette Stille, die nur durch ein bisschen Straßenlärm unterbrochen wurde. Endgültig vorbei mit der Stille war es dann aber, als die drei Mexikanierinnen von ihrer Shopping-Tour zurückkamen. Die hatten sich nämlich vorgenommen, totaaaaaal viel einzukaufen, weil sie heute früh wieder heim fliegen. Nur ist das – meiner Meinung nach – ein bisschen aus dem Ruder gelaufen: Ein neuer Koffer wurde gekauft und vollgepackt. Nur dass das dieser Koffer die Größe eines kleinen Kühlschranks hat. Um den ganzen Kram wieder aufzuteilen, wurde einfach kurzerhand in der Mitte des Zimmers alles ausgeleert und damit das Passieren unmöglich gemacht. Nachdem Alles verteilt war, wurde in regelmäßigen Abständen der Satz „Soy felic *seufz* “ ausgestoßen. Und für den Australier im Zimmer, der nur Spanisch verstanden hatte, wurde das dann mit „I’m happy *schmacht* “ übersetzt. Und weil kein Geld mehr geblieben war, hatetn sie ihr Essen bei BurgerKing besorgt … Ökonomikerinnen werden sie wohl nicht werden wollen. Und auf die Frage, wie sie denn beim Zoll eigentlich tun würden, wurde nur bemerkt: „Keine Ahnung. Gut gehen kanns eigentlich nicht, aber das ist mir jetzt grad wurscht. Soy felic!“ … Nachdem die Drei heute verschwunden waren, war das Zimmer vermutlich schlagartig um 5 Tonnen leichter und um mindestens 20 m² größer.

Mit dem Brasilianer bin ich dann noch was essen gegangen. Der ist ein ganz ein Lustiger: Der ist vor eineinhalb Jahren nach London gegangen, um Englisch zu studieren. Und dann hat er hauptsächlich mit Brasilianern, Spaniern und Italienern zusammengelebt. Dafür kann er jetzt, wo er jetzt in Spanien ist, ständig Englisch reden. Und im Restaurant hat er dann auch noch mit dem Australier vom Nebentisch angefangen zu reden.

Und die drei Briten sind auch schon wieder weg. Aber ich war erstaunt, wie sehr sich die an ihr Klischee gehalten haben: Um 5 Uhr wurde mit Cola-Rum angefangen, ich hab dann auch nicht mitgekriegt, wann sie zurückgekommen sind.

Puerta de Europa

Die beiden Türme des europäischen Tors, mitsamt Baustelle

Jetzt gleich zu Heute: Bisher bin ich „nur“ zum Tor von Europa gefahren. Das sind zwei schiefe Türme, die einfach imposant aussehen. Und wenn nicht, wie in ganz Madrid, gebaut würde, würds gleich noch einen Tick genialer aussehen. Vor allem auf den Fotos. Bin dort bis Mittag herum gelatscht und hab mich fast kaputtgelacht über den schrägen Effekt, wenn man unten durch geht und senkrecht nach oben sieht: Man ist gewohnt, dass ein Haus gerade steht, weshalb man den schrägen Turm einfach mit schräger Körperlage korrigiert. Da diese von der Gravitation allerdings eher ungünstig unterstützt wird, entsteht der Eindruck, man sei mäßig bis sturzbesoffen.

Soweit so gut und bis dann!

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