Archiv für Oktober 2010

Aviatik, Informatik und Keramik

Samstag, 23.10.
Am Samstag wurde ganz spontan ein Ausflug zum Flugzeughügel gemacht. Spontan deshalb, weil Eneri gerade eine gewaltige „ois-zipft-mi-au“-Phase hat und nur Abwechslung sie davon ablenken kann alles zu zerstören und jeden anzukreischen. Ich vermute, sie zahnt einfach nur …
Auf jeden Fall war das Wetter schön warm mit viel Sonne, damit auch kein Frösteln aufkommen kann, was ja beim „Berg“steigen schon mal passieren kann 😛

Diesmal mit etwas besserem Himmel 🙂

Und ich hab auch endlich ein paar Fotos vom Flugzeug gemacht. Fotos von vorne habe ich genialerweise völlig verbockt, ich traue mich nicht, die im Internet herzuzeigen. Aber eigentlich ist das Flugzeug auch gar nicht so speziell. Sieht aus wie jeder mittelgroße Bomber aus einschlägigen Hollywoodfilmen. Nur dass er halt am Boden liegt und aussieht, als würde nur noch die Hülle übrig sein. Und die auch nur, weil es inzwischen Aufpasser gibt, die aufpassen. Weil das so als ihre Aufgabe definiert wurde 🙂 . Der orange Turm ist eine Aussichtsplattform, die oben schickerweise glasverkleidet ist, was sie an sonnigen Tagen wie heute etwas zur Sauna macht.

Hier auch endlich mal das Flugzeug

Sonntag, 24.10.
Es wird der lange geplante, aber immer wieder verschobene oder vergessene Ausflug ins Viertel Solidaridad unternommen. Es kündigt sich am Horizont schon Regen an, traut sich aber während des gesamten Spaziergangs nicht loszulegen. Solidaridad wurde nach Hurrikan Mitch im Jahre 1998 etwa eine halben Stunde Fußmarsch entfernt vom Zentrum errichtet, die Häuser sehen alle sehr ähnlich und einfach aus, nur sehr wenige größere Häuser säumen die ungepflasterten und vom Regen aufgewühlten Straßen. Ungefähr ein halber Quadratkilometer Stadtviertel liegen hier am südwestlichen Rande der Stadt an einem Hügel und bieten auch Platz für eine der größeren Banden Condegas.
Wir kreuzen ein bisschen durch das Viertel und verlassen es dann in östlicher Richtung (betreten haben wir es aus Norden kommend) um bis zum Fluss zu gehen dem wir bis zur Panamericana folgen. Dabei kommen wir in die Viertel, die von Hurrikan Mitch und den resultierenden Hochwassern weggeschwemmt wurden. Es leben inzwischen wieder Menschen hier, allerdings bei weitem nicht so viele, wie vorher. Man kann auch immer wieder verlassene Ruinen oder gar nur die Grundfesten von vor Mitch entdecken. Die Straße wird immer schlechter und verwandelt sich auf einmal in einen kleinen See, dem ein kleiner Bach entspringt der sein Bett in die Straße gräbt, immer wieder die Seite wechselt und uns so ständig zu Kreuzungsmanövern zwingt.

Hier teilt er sich gar und lässt uns auf einer Insel spazieren

Links und rechts des Baches sinkt man bis zu 20cm im Schlamm ein. Jóse und seine Klapperl freuts 🙂

Die Damen nehmen den einfachen und sauberen Querbalken

Montag, 25.10. bis Donnerstag, 28.10.
Ich arbeite das erste Mal im Computerkurs mit, also meinem Fachgebiet quasi. Mitarbeiten bedeutet zur Zeit noch einfache Aufgaben, wie Computeraufsetzen und Antivirus auf Stand halten. Aber immerhin bekomme ich endlich wirklich mit, wie hier eine Stunde Informatik aussehen: Leonell schreibt Aufgaben auf die Tafel, die die Kinder in ihre Hefte abschreiben und sie dann ausführen. Da die Kinder nicht alle auf dem gleichem Wissensstand sind, wird – wenn alle fertig sind mit Abschreiben – die Tafel mit den Aufgaben für die Fortgeschrittenen beschriftet.
Einen echten Anfängerkurs habe ich noch nicht gesehen, aber der beschäftigt sich mit grundlegenden Dingen: Was ist das Ding, das da vor mir steht? Was macht es? Und vor allem: Wie macht es ungefähr das, was ich will? Dann wird (und davon gibt es jetzt aktuell nur sehr wenige) Tippen geübt. Das ist durchaus nicht einfach, weil die Tastaturen deutsch beschriftet sind, aber wie spanische funktionieren. Meint, dass etwa z und y vertauscht sind, statt dem ö ein ñ entsteht und überhaupt sämtliche Sonderzeichen ziemlich schwer zu finden sind.
Wenn das einigermaßen geschafft ist und immerhin mit zwei Fingern getippt werden kann, werden Word aufgemacht und dort der Reihe nach die Funktionen erklärt. Etwas zeitversetzt beginnt dann Excel, wo die Kinder sogar Sachen wie Wenn-Dann-Bedingungen stellen müssen, aber zum Beispiel keine Ahnung vom Formel-Einfüge-Dialog haben, der es überflüssig macht, sich die exakte Syntax eines Befehls zu merken. Was ich von einem 13-Jährigen Computeranfänger nicht verlangen würde.
Nach Excel wird PowerPoint angegangen, wobei mir Leonell sogar anbietet, den Einführungskurs doch einfach mal schnell zu übernehmen. Nachdem ich aber mit Office 2007 arbeite, hier aber noch 2003 gelehrt wird, von keinem einzigen Befehl den spanischen Namen kenne und überhaupt eine völlig andere Vorstellung von einer guten Präsentation habe, lehne ich dankend ab. Ohne Vorbereitung würde ich mich zum Deppen machen und Leonell am Ende noch mehr Arbeit machen 😐 .

Abwechslung vom ewigen Kampf gegen Viren und störrische Maschinen bietet der Donnerstag, an dem wir wieder mal zum Cancha gehen.

Natürlich wird Fußball gespielt ...

Freitag, 29.10.
Wir gehen nach Ducuale Grande, eine kleine Ortschaft in der traditionell Keramik hergestellt wird. Wir sind die Gruppen Handarbeit und Zeichnen. Es ist nämlich wieder schulfrei, weil der letzte Freitag des Monats ist. Der Weg wird zu Fuß bestritten, eine halbe Stunde wird vorausgesagt, in nicaraguanischen Gehgeschwindigkeit brauchen wir dann fast eine ganze. Die Fabriken, wie sie hier genannt werden, sind einfache Hütten oder gar nur ein Dach auf Stelzen unter dem die Töpferscheiben per Fuß angetrieben ihre Runden drehen. Innerhalb von fünf Minuten entstehen so in den geübten Händen der Töpferinnen Vasen und Schüsseln.

Innerhalb von fünf Minuten werden aus unförmigen Tonklumpen fesche Vasen und Töpfe

Die Öfen stehen etwas abseits, damit nicht alles in Flammen aufgeht

In einer anderen Fabrik werden auch solche Windlichter hergestellt

Und weil es doch deutlich heiß ist wird von den Kindern jede Möglichkeit, Schatten herzustellen ausgenutzt:

Kartons, Styroporplatten, alles was man am Straßenrand so findet

Zu Mittag sind wir wieder zurück, am Nachmittag kommen dann fast keine Kinder mehr, weil die vermutlich alle daheim den Spaziergang verdauen. Ich habe mir auch noch ein bisschen Sonnenbrand eingefangen, weil ich beim Auftragen der Sonnencreme nicht gründlich genug vorgegangen bin, aber der grundsätzliche Trend Richtung dunklerem Teint wurde unterstützt 🙂

Samstag, 30.10.
Am Samstag fahre ich mit Angelika und Lina nach Estelí. Einerseits, um endlich einmal ein bisschen mehr als nur die Bankenkreuzung kennenzulernen (Lina hat am Anfang ein Monat in Estelí gewohnt), andererseits um die Geldtasche zu füllen und etwaige Eingriffe in Selbige zu erleichtern. Nach einer erstaunlich ruhigen Busfahrt geht es gleich zur Bank, danach auf Rundgang. Wobei wir die eine, wirklich wichtige Straße, in der auch wirklich alles zu finden ist (von früchteverkaufenden Straßenhändlern und kleinen Fotostudios über Restaurants und Supermärkten bis hin zu Schmuck und Baubedarf) nicht verlassen. Wir legen an einem Ende in einer Bäckerei ein zweites Frühstück ein, gehen zum anderen Ende um die Kathedrale anzusehen, finden sie aber verschlossen vor und gehen deshalb Mittagessen. In einem äußerst ausländerfreundlichen Restaurant (alles ist auch auf Englisch angeschrieben und es gibt nur vegetarische Gerichte), das früher einmal ein Schwimmbad war, davon zeugt noch das große blaue Loch in der Mitte des Innenhofes.
Nach dem vorzüglichen Essen gehen wir zurück zur Kathedrale und finden einen offenen Seiteneingang. Die Decke und alle Verzierungen sind komplett aus Holz und an den Säulen hängen in die Zuschauerränge zielende Ventilatoren. Fotos hab ich keine gemacht – ich bin einfach (noch?) nicht skrupellos genug, meine große, klackernde Kamera neben betenden Kirchenbesuchern abzufeuern.

Sonntag, 31.10.
Ich habe den Textmarkervogel endlich erwischt! Die sind hier jetzt immer zu zweit unterwegs, haben es aber ständig gewaltig eilig. Vielleicht ist ja gerade Zeit kleine Textmarkerchen zu machen? Wer weiß …

Da ist er - und schon wieder bereit zum Abflug

, , , , ,

7 Kommentare

„Fantasielose Müdigkeit“ …

… ist schuld an diesem Titel.
… ist schuld daran, dass wieder mal nur ein Revueartikelchen entsteht.
… ist schuld daran, dass die Ideen sich immer noch weigern niedergeschrieben zu werden.
… ist was grässliches.

Freitag, 15.10.
Die Bauarbeiter sind da (im Fraternidad). Sie hauen alles kurz und klein (den schlechten Belag des Vordaches). Sie errichten eine Mauer (damit der Hang nicht in den Abfluss rutscht). Sie reparieren (die beiden WCs). Sie verputzen einige Außenwände (damit man Murals drauf malen kann). Dafür errichten sie Konstruktionen, die in Europa physikalisch ähnlich funktionieren, dort aber definitiv sicherer aussehen (Gerüste). Und meine Kamera erstmals in Kinderhänden (denen von Alberto Jesus).

Und das ist das Ergebnis - oder besser: eines von vielen

Und natürlich kann eine Baustelle nicht ohne Staub leben, schon gar nicht, wenn Beton weggestemmt wird.

Damit man ein ungefähres Bild davon bekommt 😉

Gleichzeitig wird (unangekündigt, sonst würden alle daheimbleiben) ein Kurs abgehalten, der den Kindern Drogen ausreden soll. Es werden unter anderem Plakate gestaltet, Gruppengespräche geführt und ein Film gezeigt. Und mittendrin zockel ich immer wieder mit zwei Kameras durch das Geschehen. Meiner, zum Fotografieren und der des Projekts, zum Filmen.

Fleißig am Plakateschreiben

Nach der Nachmittagsvorstellung wird noch herumgesessen und die Kinder „beschnuppern“ den Neuzugang Angelika. Ich nutze das wieder ganz unverschämt aus und schieße Fotos 😛

Sonntag, 17.10.
Es gibt wieder mal Henderl zum Mittagessen. Es wurde schon am Samstag gekauft und lief seither im Garten herum, jetzt schwimmt es jedenfalls in der Suppe auf dem Holzofen.

Die Farben sind Kunst. Behaupte ich mal 😛

Ich gebe außerdem die Insektensammlung auf, weil wir kein Formalin bekommen und die Tierchen so grausiglich zu stinken beginnen würden. Die Tarantel lasse ich aber nicht im Garten aus – da würde sie gleich wieder gejagt werden – sondern transportiere sie an einen (hoffentlich) sicheren Platz. Und so gibt es jetzt auch ein Bild in beinahe freier Wildbahn.

Für ein Portraitfoto wollt ich mich aber dann doch nicht in die Wiese legen 😉

Von den Nicaraguanern wird behauptet, sie würde beißen und einen sofort lähmen oder umbringen (je nachdem, wen man fragt 🙂 ), von zwei Österreichern wird behauptet, dass sie beißen könnte, aber nicht will und das Gift wäre auch nicht soooo schlimm. Naja, ich bleibe auf der sicheren Seite und halte Abstand 😀

Montag, 18.10.
Die offizielle Willkommensfeier für Angelika steht an und wird dann (mit einer Stunde Verspätung) auch begonnen. Es wird wieder getanzt, gespielt und gelacht. Unter anderem tritt Belma mit der freiwillig mitarbeitenden Professorin auf.

Belma tanzt den Mexikaner

Es sieht schräg aus und ich habe noch nie das gesamte Publikum so lachen sehen

Mittwoch, 20.10.
Ein Ronron hat den Esstisch gefunden, aber seinen Gleichgewichtssinn verloren. Er geht zwei Schritte, dann kippt er um und zappelt hilflos. Wieder aufgestellt beginnt das Spiel von vorne. Auch in der Wiese ergeht es ihm nicht viel besser, ich habe indessen nur Probleme, das zappelnde Ding auf meine Speicherkarte zu bringen 🙂

So siehts aus und ist dabei sogar noch eher klein

Donnerstag, 21.10.
Die Vogelwelt hier ist hier viel bunter und schriller als in Österreich. Nicht nur in Formen und Farben, sondern auch in Gesang und dessen Lautstärke. Ein besonders schräges Exemplar hat vor ein paar Tagen für ein paar Sekunden im Garten Halt gemacht: Orange wie ein Textmarker, mit schwarzen Streifen wie ein Tiger. Den muss ich mir mal vornehmen 😉 . Auch der Guardabarranco ist mir inzwischen schon ein paar Mal erschienen, allerdings immer in Zeiten ohne Kamera. Ein kleiner gelbbauchiger Flugkünstler hat aber bei einer Zwischenmahlzeit in Form von Beeren lange genug stillgehalten, sodass er sich jetzt im Internet wiederfindet.

Aber er beobachtet mich sicherheitshalber schon ganz genau 😉

Allgemeines Geplänkel
Um nachfragen zu können, für welche Computerkurse in der Bevölkerung Interesse besteht, fragt mich Leonell nach den dafür in Frage kommenden Programmen aus. Als ich ihm dann Videoschnitt anbiete meint er ohne Umschweife „Das könnte man dann den drei condegianischen Fernsehstationen anbieten!“ – vermutlich gegen kostenlose Werbung 😉 . Es ist nämlich so, dass die hiesigen Sender alle mit dem Windows Movie Maker arbeiten. Und das ist so, als ob man als Fotograf mit Paint arbeiten würde. Man sieht es den selbstgeschnittenen (und beinahe ausschließlich lokalen) Werbungen und Nachrichten auch an, die alle Spezialitäten des Movie Makers ausprobieren. Szenenwechsel mit Effekten, die selbst in PowerPoint eigentlich nichts zu suchen hätten (fliegende Herzen, hüpfende Bilder, „Umblättereffekt“, …) als kleine Hilfestellung für die Fantasie des Lesers. Dazu trägt die schon etwas betagtere Ausstattung – sowohl Kameras als auch Computer – noch ihren Teil bei. Eine High-End-Video-Editing-Software erwarte ich nicht vorstellen zu brauchen …

Mittlerweile habe ich es geschafft, auf beinahe allen Computern des Computerkurses funktionierende Antivirenprogramme zu installieren, dabei sind aber schon wieder mindestens fünf Maschinen mit Neu-Aufsetz-Bedarf aufgefallen. Aber es ist immer noch so, dass ein USB-Stick gröbstens verseucht zurückkommt, wenn er an diversen, speziellen Computern angesteckt wird. Auch muss man den Kindern endlich beibringen, die Antivirenmeldungen nicht wegzudrücken, sondern den Virus zu eliminieren. Das wird noch ein Haufen Arbeit 😐

Zwischenzeitlich hatten wir diese Woche drei Hühner in der Dusche stehen. Das rührt daher, dass zu Weihnachten ganz Condega Huhn essen will. Da das Angebot aber nicht so flott steigt, oder die Verkäufer einfach ihr Weihnachtsgeld etwas auffetten wollen, steigt der Preis um diese Zeit ganz gewaltig an. Ja, in Wirtschaft war ich immer schon die große Leuchte 😛 . Auf jeden Fall hat man deshalb schon mal ein paar Henderl auf Vorrat gekauft, die jetzt bei Belma auf ihr Ende warten. Um aber den Käfig fertig zu bauen, haben sie erst die Zwischenstation in unserer Dusche passiert 😉

Und weil ich jetzt schon wieder so lange vorm PC hocke und eigentlich lieber schlafen würde, höre ich wieder auf 🙂

Wie gesagt, es gibt bereits Ideen für weitere Artikel … also stay tuned 😉

, , , , , , , , , ,

2 Kommentare

Spezial-Misch-Masch-Artikel

Jetzt hab ich aber schon lange nicht mehr von mir lesen lassen. Ich werde das mit einem Spezial-Misch-Masch-Artikel wieder gut machen 🙂

Donnerstag, 7.10.
Seit Donnerstag vor einer Woche habe ich Jóse, den kleinem Cousin der Familie, in die Geheimnise von Mario Kart auf einem Emulator für Nintendo 64 eingeführt. Für alle, die jetzt so ungefähr nur Bahnhof verstehen (ich denke da ganz klischeehaft an ältere Semester 😉 ), Nintendo 64 ist eine Spielekonsole aus dem Jahre 1997, die zur Zeit in Richtung Kultstatus unterwegs ist. Emulator heißt ein Programm am PC, das auch Spiele der Konsole lesen und darstellen kann, weil das natürlich wieder ein Spezialformat ist. Das Spiel Mario Kart ist ein Autorennspiel in Comicgrafik und mit schräger Bewaffnung (um Gegner auszuschalten) á la Schildkrötenpanzer, Bananen oder Unbesiegbarkeit. Das Spiel ist also dementsprechend alt in Bezug auf Grafik und Möglichkeiten. Nach kurzer Zeit kommt auch noch Franclin, ein weiterer Cousin und am nächsten Tag auch noch Gabriel, Franclins Bruder um mitzuspielen. Es wird dazu dann auch die USB-Tastatur des Standrechners benötigt, damit überhaupt noch jemand Platz hat. Obwohl das Spiel auch Modi für bis zu vier Spieler anbietet spielen wir nach kurzer Zeit nur jeweils zu zweit, weil bei doppelter Tastaturbelegung manchmal die Fähigkeit zu lenken aussetzt, was für Fahranfänger dann in Mauern und Abründen endet. Auf jeden Fall wird seither jeden Abend gezockt, es hat sich das Angebot aber schon etwas verändert, weil Gabriel Spiele mitbringt, die sein PC nicht schafft. Was deshalb aber nicht heißt, dass sie hochmodern sind, das heißt nur, dass sein PC schon etwas älter ist – Stichwort Videotreiber von 1996 😉 .

Freitag, 8.10.
Da ist am Vormittag erst mal überhaupt nichts Spannendes passiert. Das hat sich dann bis am Nachmittag auch nicht verändert. Und so ist der Freitag auch wieder zu Ende gegangen. Gut, ich hätte mir den Bericht vom Freitag also sparen können, aber nachdem hier nach zwei Monaten schon etwas Routine eingetreten ist, sieht es fast jeden Tag so aus. Deshalb auch immer weniger Artikel von mir. Aber ich habe wieder ein paar Ideen für Artikel, die müssen nur leider noch geschrieben werden, weil das die faulen Hunde nicht selber machen wollen 😛

Samstag, 9.10.
Am Samstag gehe ich mit Adriana zu der Party eines 15. Geburtstags. Das Fest ist für eine junge Dame, deshalb auch so speziell. Der 15. Geburtstag hat in Nicaragua für Mädchen nämlich eine besondere Bedeutung, da wird besonders groß aufgetischt, alles besonders rosa eingefärbt und der Vater stellt besonders stolz seine jetzt quasi erwachsene Tochter den Festgästen vor. Erwachsen in der Kommune, nicht vor dem Gesetz.

Bevor wir aber losgehen und ich mir dieses Spezialfest mal genauer ansehen kann, tischt mir Marta noch schnell das Abendessen auf. Obwohl mir gesagt wurde, dass es dort auch etwas zu Essen geben wird. Nachdem Marta aber weiß, dass wir bald gehen und wohin und was das ist, denke ich mir nichts dabei und esse brav auf. Als wir die Straße entlang gehen (das Geburtstagskind wohnt keine zwei Blocks entfernt) wird die Musik immer lauter und man kann immer genauer erkennen, wer alles vor der der Haustüre steht und wartet, dass das Fest beginnt. Ich kenne exakt niemanden, aber auch Adriana sagt nur, dass das wohl die Freunde des Geburtstagskindes sein müssen.

Jetzt im Schnelldurchlauf mit Augenmerk auf die Kuriositäten und Spezialitäten eines 15. Geburtstag für Mädchen in Nicaragua: Alles ist rosa. Die vier Torten, die Deko, die Geschenkesackerl und alles wirkt wie ein verkleinerter Hollywoodfilm. Es wird Musik für Jugendliche gespielt – und das nicht zu leise – zu der die drei älteren Damen wohl ausnahmsweise nichts sagen. Als dann Essen aufgetischt wird, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf, so einen Berg kann ich auch bei leerem Magen nicht verdrücken. Mir wird von anderen Gästen und Adriana mit einem riesen Grinser im Gesicht erklärt, dass ich auf keinen Fall etwas liegen lassen kann, dass ich bleiben muss, bis ich alles verputzt habe. Tatsächlich komme ich bis zur Mitte, dann ist absolute Schluss. Nach dem Essen wird getanzt. Die Tradition verlangt, dass die junge Dame einen Walzer mit ihrem Papa und einen anderen Tanz mit dem Freund zur Eröffnung zu tanzen. Das wird etwas verändert und ein nicht ganz klassischer Walzer mit spanischem Gesang gespielt und geschunkelt; ob der Nervosität sind keine originalen Walzertanzschritte zu erwarten. Danach wird wieder Flotteres aufgelegt und die Jugendlichen toben sich ein bisschen aus. Dann wird die Torte angeschnitten (dreimal, damit auch wirklich jeder ein Foto oder Video der ganzen Aktion hat) und das Fest ist auch schon wieder fast vorbei. Es wird wohl noch mit den Freunden weitergefeiert werden, aber wir bekomme als Wegration ein Stück von Torte Nummer 1 und ein Andenken, das ein kitschiges und rosa – was sonst – „15. Geburtstag“ Herzpüppchenplastikding darstellt, mit. Das Tortenstück gebe ich aber sofort an Franclin weiter, weil ich kann kein Essen mehr sehen.

Sonntag, 10.10.
Ein besonderes Datum, ein schräges Foto:

Wir haben entschieden, Eneri nach Europa zu schicken 😉

Am Abend gehen wir zu einem beinahe neuem Grundstück meiner Gastfamilie. Genauer, dürfte es Eneri oder Adriana gehören und irgendwann angefangen werden dort ein Häuschen zu bauen, damit das Haus, in dem jetzt alle wohnen, nicht irgendwann aus allen Nähten platzt.

Dienstag, 12.10.
Am Dienstag diese Woche läuft den ganzen Abend so nebenbei im Laden CNN en español um ja nichts Wichtiges der Rettungsaktion in Chile zu verpassen. Um 21 Uhr ist es soweit, ich werde vom Computerspielen weggezerrt und es wird gespannt beobachtet, wie der erste Minero aus der Rettungskapsel steigt. Nüchtern und im Nachhinein betrachtet war das Ganze extrem unspektakulär, aber in Anbetracht der Umstände stehen Martas Schwester Magda sogar ein bisschen die Tränen in den Augen.

Mittwoch, 13.10.
Mein drittes Monat bircht an. Am Abend wird wieder gezockt, bis eine Tarantula auftaucht. Nicht unähnlich meinem Freund im Moskitonetz, selig. Daraufhin beginnt ein Tanz um den Mangobaum, hinter dem sie immer wieder verschwindet und um den ihr Gabriel hinterherhupft um ihr drauf zu hupfen. Schließlich wird zum Besen gegriffen und das Tier hat dran zu glauben. Allerdings wird die Aktion wieder einmal so stümperhaft gemacht, dass in dem übrig gebliebenem Haufen keine Spinne mehr zu erkennen ist. Also wieder kein Foto. Und ich habe das erste Mal einen völlig verrückten nächtlichen Ideenschub, sodass ich erst kurz vor Mitternacht den Block weglegen kann um mich endgültig hinzulegen.

Donnerstag, 14.10.
Um sechs Uhr weckt mich netterweise der Nachbar, weil er irgendwas herumhackt. Trotzdem bin ich sofort putzmunter. Meine Ideenliste ist zwar noch unvollständig, aber ich habe den ganzen Tag das Gefühl, die Welt zu verändern, stehe total unter Strom. Vermutlich auch deshalb kommt endlich wieder ein Blogeintrag 😉 . Die Ideen gehen von Bäume (die schon in Sackerl im Projekt stehen) setzen über diverse Zeichenmethoden ausprobieren bis hin zu alles umfassende Kurse um zwei Monate Ferien mit 40 Wochenstunden Arbeit zu füllen.

Und aktuell und im Hier und Jetzt
werde ich belagert, von inzwischen offenbar computersüchtigen Cousins (8 und 10), die unbedingt fordern, dass ich sofort aufhöre zu schreiben, oder zumindest schneller schreibe. Zwischendurch werde ich zu ihrem Unmut noch einer Tarantel vorgestellt, die ich dann sogleich für ein neues Projekt, das ich im Fraternidad angerissen habe, begeistern kann: Insektensammlung! Also gut, Marta hat das gut zehn Zentimeter große Tierchen eingefangen und es so zu einer kurzzeitig interessanten Abwechslung zwischen Mit-Socken-Abschießen und Jammern, ich solle mich spuren mit meinem blödem Text, den ja keiner lesen kann, für die beiden Plagegeister gemacht 🙂

So. Für morgen wurde ein Filmdreh über Nein zu Drogen angekündigt, dazu noch etwas spezielles, von dem die Kinder noch nichts wissen durften, weil sie sonst nicht kommen würden. Außerdem ist Spieletag. Mal schaun 😉

Zum Schluss weise ich noch schnell auf sämtliche mir bekannten (und aktuell geführten) Condega-Blogs hin:

, , , ,

3 Kommentare

Gesichter, Bilder und Spaß

Die letzten beiden Tage habe ich die Gelegenheit gehabt, Fotos von den Kindern beim Spielen zu machen – und ich habe sie erstmals auch wirklich wahrgenommen. Dienstag gingen wir nachmittags ganz spontan zum Spielplatz, wo ich mich – ob der Sonne und der Menge an Kindern – glücklicherweise aus den Mannschaften raushalten hab können.

Da flattert im Hintergrund gerade mindestens ein rosa Elefant durch die Lüfte 😛

Im Eifer des Gefechts verliert man schon mal den Schuh unter dem Fuß ...

Der tanzt nicht, das sieht nur so aus. Ehrlich!

Und hier sieht man vielleicht das bisschen Chaos, das eine Gruppe Kinder und drei Bälle veranstalten gemeinsam können 🙂

Und am Mittwoch ging es dann im Projekt so richtig drunter und drüber. Auch wieder mit Ball – aber nur mit einem – und auch wieder mit Spaß – mindestens genausoviel wie am Vortag.

 

FETZ! TUSCH! KRAWUMM! Ich hab nur leider grad keine Comicschrift zur Hand 🙂

Kurioses (Nicht-)Tor vielleicht ...

Es tut mir ja leid, dass ich inzwischen Präferenzen bei den Kinderbildern zeige, aber wenns um Gesichtesausdrücke geht, gibt es ein paar treffsichere Kandidaten 😉

Dieses Mädchen war zum ersten Mal im Projekt und hat gleich so nett in die Linse gelinst

Die Beiden kommen jedesmal angerannt und betteln um ein Foto. Na dann - bitte schön 🙂

Ich vermute, man kann den Spaß, den die Kinder vor der Linse haben höchstens erahnen, ist nämlich eine große Menge. Aber grundsätzlich ist es jedesmal wieder erstaunlich, wie zufrieden die Kinder nach einem richtig anstrengenden Spiel wirken, auch wenn manchmal Tränen oder gar Blut geflossen sind. Die Eltern werden auch froh sein, wenn die Kinder wieder einmal richtig fertig aber glücklich heimkommen, behaupte ich mal.

Inzwischen fällt es mir auch schon leichter mit den Kindern zu reden, weil ich endlich einen Großteil des Gesprochenen verstehe. Ausnahmen bestätigen die Regel: Jesus (der Erste, der überhaupt mit mir gesprochen hat) ist wahnsinnig schwierig zu verstehen. Nach fast jeder meiner Antworten erscheint ein verständnisloser Blick in dem Gesicht, der nahelegt, dass er wohl doch etwas völlig anderes gefragt hat.

Und nicht vergessen: Wenn es wieder was Neues gibt, gibt es wieder was Neues 😉

, , ,

3 Kommentare

Adiós Hochwasser!

Heute gibts einen kurzen Bericht von der Brücke nach Venecia. Die ist nämlich unpassierbar, was auch noch ein Zeiterl so bleiben wird. Die Brücke selbst wurde bei Hurrikan Mitch zerstört, daraufhin stärker wieder aufgebaut und eine Fußgängerbrücke installiert, die um einiges höher hängt  – genauer: hängte – um auch bei ein bisschen Hochwasser noch drüber zu können. Jetzt hat das Hochwasser aber so gewütet, dass der Fluss ungefähr doppelt so breit wie sein Flussbett wurde. Daraufhin hat der Boden auf der anderen Seite des Flusses gesagt, sie will nicht mehr und ist in einem 50m breiten Streifen einfach baden gegangen. Das hat zwar dann der Brücke nichts getan, die hat dem Hochwasser getrotzt. Der Boden und damit auch die Straße fehlen aber bis zum neuen Ufer. Auch hat es dadurch die riesige Stütze der Hängebrücke unterspült, ausgehebelt und hingelegt, was dann zur Folge hatte, dass der Fluss die Teile die das Wasser berührten einfach in Stücke gerissen hat.

Aber weil Bilder mehr sagen als Worte:

Man sieht schon an einem Ende, ...

... dass da etwas nicht in Ordnung ist.

20C$ zahlt man für die halsbrecherische Fahrt im Traktorreifen

Ich stehe hier auf den letzten Zentimetern der Brücke. Der Rest ab hier war feste Straße ...

Und so sieht die waghalsige Konstruktion zum Übersetzen aus ...

Die Kuh soll ins Schlachthaus, muss aber erst unter großem Gelächter der Schaulustigen durch den Fluss

Und wo es Leute gibt, gibt es einen Eismann. Das ist eine Grundregel hier 🙂

Da auch sämtliche Stromleitungen auf die andere Seite des Flusses unterbrochen sind und es keine Alternativen gibt, ist halt zur Zeit einfach kein Strom da. Das ist zwar ärgerlich, aber war – der Reaktion der Leute nach zu urteilen – offenbar zu erwarten …
Ärgerlicher für die Menschen ist auf jeden Fall, dass die nächste Alternative ordentlich den Fluss zu überqueren in Estelí ist, was uns Venecia in der nächsten Zeit als Tagestour eher wenig attraktiv macht: 10 Uhr in der Früh Abfahrt anderes Ufer, 20 Uhr Ankunft Condega. Da wird die schon lange geplante Radreise (einige Jugendliche und Promotores des Projektes versuchen uns dazu zu überreden) eher woanders hin führen müssen.

Und jetzt noch für alle, die sich vielleicht immer noch Sorgen machen: Mir gehts wieder gut, die Allergie hat sich zum Durchfall gesellt und lässt mich in Ruhe.

, ,

3 Kommentare

Noch ein Tag – Episode 4

Es ist zum Haareraufen! Ich wollte keine Episode meines Leidensweges mehr bringen, aber es ist unvermeidlich …

Mittwoch, 30.9.

Das Absetzen und Ersetzen des großen mit dem kleinen Medikament bringt keine Linderung der allergischen Reaktion. Dann kommen auch noch Halsschmerzen dazu, die vor allem das Schlucken von allem erschweren. Ich schiebe das was grippales, weil man im Krankenhaus immer etwas kuriert und mit was Neuem nach Hause geht. Wir haben auch die erste Injektion um einen Tag verschoben, weil wir alle keinen richtigen Zug ins Krankenhaus haben.

Donnerstag, 1.10.
In der Früh kann ich nur einen Toast essen, weil mir mein Halsweh so enorm wehtut, dass ich nicht mal meine Spucke mehr schlucken möchte. Ein Blick in den Spiegel (bei geöffnetem Mund) offenbart eine rote, gleichmäßige Schwellung rund um den Rachen, auf der noch als I-Tüpfelchen ein Fieberbläschen sitzt. Und zwar ein verdammt großes. Geschwind ins Krankenhaus huschen und Arzt fragen! Oder zusammenscheißen! Oder beides! Im Krankenhaus finden wir eine Ärztin, die uns sagt, wir sollen zu dem anderen Arzt hier gehen. Der will aber grad telefonieren und schickt uns zum Arzt in der Notaufnahme. Der hat aber grad einen Haufen Patienten und will niemanden vorlassen.

Das reicht Martha dann auch schon, wir verlassen mit entrüstetem aber zu alles entschlossenem Blick die Klinik. Es wird beschlossen, nach Somoto oder Estelí zu fahren, die haben mehr Doktoren zur Auswahl. Der bevorzugte Doktor in Somoto ist aber nicht erreichbar, deshalb fahren wir nach Estelí. Martha erklärt mir auf dem Weg zum Bus, dass alle öffentlichen Ärzte das gleiche Gehalt bekommen, egal wieviel und wie gut sie in der Klinik arbeiten. Und in Condega hat sich gerade die Elite versammelt; kein guter Augenblick für Allergien.

Das Krankenhaus in Estelí ist ein hellblau gestrichenes Haus, auf dem Farmacia steht. Es gibt eine Tür in die Apotheke und eine ins Ungewisse, was sich als Wartezimmer (nach beinahe europäischem Standard) herausstellt. Das Wartezimmer ist bis auf eine Dame leer, von der ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob sie hier arbeitet oder Patientin ist. Nachdem die Empfangsdame zufällig das Wartezimmer betritt, trägt Martha die Sachlage vor und wir werden sofort zum Doktor durchgestellt. Der hört sich die Geschichte auch noch einmal an, nickt ständig wissend und will dann meinen Behandlungszettel aus Condega sehen. Er sagt, viele Weiße wären allergisch gegen Antibiotika. Das hätte der verschreibende, oder zumindest der zweite, korrigierende Arzt wissen und testen müssen. Er verbietet mir alle Medikamente, die ich in Condega bekommen habe (also auch die Injektion 😉 ) und schreibt ein riesiges Rezept mit wahnsinnig vielen Dingen, aber alles mehr oder weniger Natürlich. Sofern eine Tablette irgendwie noch natürlich sein kann …

Bei Verlassen des Behandlungszimmers bekommen wir das Rezept nicht in die Hand gedrückt und auch zahlen müssen wir nichts. Das Rezept kommt direkt in die Apotheke nach vorne, wo wir das aufgeschriebene Zeugs dann kaufen müssen. Wir vermuten deshalb, der Arzt ist auch Besitzer der Apotheke 😉

Und weil wir schon in Estelí sind, gehen wir noch zu meiner Bank, essen was (Ich zahle! Hätte ich nicht gedacht, dass ich das auch mal schaffe, aber Martha hat kein Geld mehr dabei und ich bestehe auf sofortiges Essen 😀 ) und gehen dann noch in Marthas Bank. Die ist heute zum Glück nicht so gewaltig überfüllt, ich warte nur eine dreiviertel Stunde auf sie. Und schon gehts wieder zurück in den Bus und auf nach Condega.

Ich kann mir allerdings noch nicht vorstellen, wie ich dem Rat des Docs, viel zu trinken, Folge leisten können soll, weil mir mein Rachen immer noch so gewaltig wehtut, dass es nicht unbeschreiblich bleibt.

Also, liebe Nicaraguareisende: Durchfall immer so gut wie möglich vermeiden, indem man nicht ins Schwimmbad geht, dort nicht badet und nichts isst und trinkt, wenn man nicht weiß woher es kommt und dass es ungefährlich ist. Und vielleicht schon vor der Abreise feststellen lassen, ob man gegen Antibiotika allergisch ist, oder nicht. Wobei ich nicht weiß, ob die Allergie nicht durch ein Medikament hier enstanden ist, was ja durchaus auch möglich sein soll … ich weiß ja, wieso ich Medikamente nicht ausstehen kann! Machen nur die Konzerne (die in Europa und den USA sitzen) fetter als es gut sein kann, machen abhängig, noch kränker oder gar nichts und sind teuer. Gut, natürlich gibt es auch absolut heilende und notwendige Medizin … aber meine war offenbar keins von beiden 😐

Und jetzt schubse ich noch schnell die Hänger die Klippe runter: Radio Fabian ist eine Geschichte, die im öffentlichen Internet wohl fehl am Platz ist. (Der Hänger ist also schon mal schwer gestürzt …) Die Welt ist klein. Tja, das war witzig und hat ausnahmsweise eine gute Seite von Facebook gezeigt. Ich habe mich nämlich auf Facebook einfach so mit Adriana befreundet. Die hat als Freundin dann unsere Nachbarin und Cousine auf ihrer Seite stehen gehabt, deshalb hab ich mir die mal angesehen. Und die hat einen sehr österreichischen Namen in ihrer Freundesliste dabei, den ich einfach mal anklicke. Da ist das eine völlig leere Seite. Das bedeutet auf Facebook, dass ich keine Freunde (außer gemeinsame) sehen kann und auch sonst fast nichts. Und dann scheint da tatsächlich ein gemeinsamer Freund auf, dem ich das erzähle, der das der neu Gefundenen erzählt und die dann kurzerhand Kontakt mit mir aufnimmt. Es stellt sich dann heraus, dass sie drei oder vier Monate hier im Projekt La Fraternidad gearbeitet hat, zwar bei einer anderen Familie gewohnt hat, aber die meiste Freizeit im selben Haus wie ich verbracht hat. Wir basteln also kurzerhand auch noch eine Videokonferenz zusammen und mein Laptop wandert durchs gesamte Haus, damit auch jeder mitreden kann 🙂
Kurz zusammengefasst, bestätigt mir das nur die (inzwischen wissenschaftlich bestätigte) Theorie, dass man jeden Menschen der Welt über fünf bis sechs Ecken kennen würde.

,

4 Kommentare